Glengoyne 15 Jahre

Steckbrief: Der Glengoyne 15 Jahre im Überblick

• Glengoyne 15 Jahre - Die Langsamkeit des Seins in Flaschenform
• Ein Whisky, der den Highlands treu bleibt und dem Torf höflich die Tür weist
• Tradition aus dem Jahr 1833 - und trotzdem kein bisschen verstaubt
• Zwischen Highlands und Lowlands gereift - mit beiden Beinen in der Geschichte

Porträt: Was den Glengoyne 15 Jahre ausmacht

Wer Whisky mag, kennt Glengoyne. Und wer Glengoyne kennt, weiß: Diese Destillerie macht keine halben Sachen - höchstens langsam. Sehr langsam. Die Brennblasen dort arbeiten in einem Tempo, bei dem selbst Schnecken höflich fragen, ob sie überholen dürfen. Warum? Weil Zeit hier nicht Geld ist, sondern Charakter.

Gegründet im Jahr 1833 (also zu einer Zeit, als Queen Victoria noch in die Schule ging), liegt Glengoyne malerisch an der Grenze zwischen den schottischen Highlands und den Lowlands. Im wahrsten Sinne des Wortes - die Destillerie steht in den Highlands, die Lagerhäuser schon in den Lowlands. Damit ist Glengoyne vermutlich der einzige Whisky, der beim Reifen geografisch pendelt.

Berühmt ist Glengoyne auch dafür, daß er sich nie von Torfrauch verführen ließ. Während andere Destillerien ihre Malze durch torfige Nebelschwaden jagen, winkt Glengoyne freundlich ab - mit einem sauberen Malz und reinem Highland-Quellwasser aus den Campsie Fells. Ein echter Individualist also - irgendwo zwischen Mönch und Highland-Hipster.

Die Destillerie ist bis heute unabhängig geblieben und brennt ihre Whiskys mit einer Mischung aus stoischer Ruhe, schottischer Sturheit und dem feinen Gespür für Tradition. Der 15-Jährige ist dabei so etwas wie der diplomatische Vertreter des Hauses: nicht mehr jugendlich, noch nicht ganz weise, aber auf jeden Fall mit Haltung.

Wer also einen Whisky sucht, der Geschichte atmet, Geduld predigt und mit jedem Tropfen sagt: „Eile mit Weile“, liegt bei Glengoyne goldrichtig - auch ohne das Glas anzusetzen.

Tasting Notes: So schmeckt der Glengoyne 15 Jahre

• Aroma: Ein einladend süßer Auftakt mit reifer Zitrone und frischer Grapefruit - spritzig und lebendig. Mit etwas Zeit im Glas entfaltet sich eine wärmende Süße, die an frisch aufgeplatztes Toffee-Popcorn erinnert. Ein Duftbild zwischen Jahrmarkt und Zitrushain
• Geschmack: Vollmundig und beinahe ölig im Mundgefühl. Die süßen Zitrusnoten des Bouquets setzen sich fort und werden ergänzt durch feine Nuancen von Walnuss und einen Hauch Zimt. Eine harmonische Kombination aus Frische und wohl dosierter Würze.
• Abgang: Trocken und elegant, mit einer dezent holzigen Note von Eiche. Langanhaltend, aber unaufdringlich - ein klassischer Schlussakkord mit leiser Tiefe.