Octomore Edition 16.1

Steckbrief: Der Octomore Edition 16.1 im Überblick

• Octomore 16.1 - Der sanfte Vorschlaghammer von Islay
• Hoher Torfgehalt: Mit 101,4ppm stark getorft - typisch Octomore, aber überraschend ausgewogen
• Kurze Reifung, großer Charakter: 5 Jahre gereift, ausschließlich in First-Fill-Bourbonfässern - sorgt für klare Struktur und Faßprägung
• 100% schottische Festlandgerste der Sorte Concerto: Regional und rückverfolgbar - ganz im Sinne von Bruichladdichs Transparenz-Anspruch
• Hoher Alkoholgehalt: Abgefüllt mit 59,3%vol., nicht kältefiltriert und ohne Farbstoff - pur und unverfälscht
• Vollständig auf Islay gereift: Die gesamte Reifung fand auf der Insel Islay statt - für maximalen Einfluß von Klima und Meeresluft

Porträt: Was den Octomore Edition 16.1 ausmacht

Man sagt, Islay-Whiskys seien nichts für Einsteiger. Und dann kommt der Octomore 16.1 um die Ecke - nicht nur als Türöffner, sondern eher als Rammbock mit Stil. Mit 101,4ppm Torfgehalt, 59,3%vol. Alkohol und gerade mal 5 Jahren Faßreifung klingt das wie eine Kampfansage - und ist es auch. Aber wie immer bei Bruichladdich: hinter der Kraft steckt Methode. Und Handwerk.

Die Bruichladdich Distillery produziert seit 1881 auf der Hebrideninsel Islay - bekannt für ihre rauchigen Whiskys, stürmischen Küsten und ein Mikroklima, bei dem Wetterberichte reine Glückssache sind. Bruichladdich selbst gilt als die progressive unter den Islay-Brennereien: Regionalität, Transparenz und Experimente stehen hier an erster Stelle - und Octomore ist ihr vielleicht kühnstes Projekt.

Die Edition 16.1 bildet den Auftakt zur neuen Serie und setzt auf 100% schottische Festlandgerste (Concerto) sowie eine Vollreifung in First-Fill-Bourbonfässern - natürlich komplett auf Islay. Kein Farbstoff, keine Kältefiltration - nur ehrlicher Whisky mit ordentlich Dampf.

Trotz aller Kraft bleibt Octomore 16.1 nicht eindimensional. Wer ihn unterschätzt, bekommt nicht nur Torfrauch, sondern auch Struktur, Balance und (ja, wirklich) Eleganz ins Glas. Er ist so etwas wie der Typ, der in Motorradjacke zur Weinprobe kommt - und dann stilsicher über Eichenholz und Mineralität philosophiert.

Kurz gesagt: Octomore 16.1 ist nichts für schwache Nerven - aber genau das Richtige für alle, die glauben, sie hätten schon alles probiert. Slàinte!

Fazit: Der Octomore Edition 16.1 zeigt eindrucksvoll, daß hoher Torfgehalt und Eleganz sich nicht ausschließen müssen. Trotz seiner jungen 5 Jahre und 101,4 ppm wirkt dieser Single Malt erstaunlich ausgewogen und vielschichtig. Der Rauch ist präsent, aber fein eingebunden, die Kombination aus maritimen, fruchtigen und würzigen Elementen sorgt für Tiefe und Komplexität. Die Vollreifung in First-Fill-Bourbonfässern bringt Struktur und eine klare Fassprägung, ohne den Charakter zu überlagern. Ein kraftvoller, aber kontrollierter Octomore - modern, präzise und charakterstark.

Tasting Notes: So schmeckt der Octomore Edition 16.1

• Aroma: Frisch und maritim mit Aromen von Meeresgischt, gefolgt von einem eleganten, nicht aufdringlichen Torfrauch. Fruchtige Eindrücke erinnern an einen Obstgarten, begleitet von getrocknetem Heidekraut und Kamille. Im Hintergrund zeigen sich süßliche Nuancen von Vanilleschote, gerösteten Mandeln und Toffee, dazu würzige Anklänge von Zedernholz, geräucherter Paprika und eine klare Jodnote.
• Geschmack: Der erste Eindruck ist geprägt von weichem Torfrauch, kombiniert mit süßem Salzkaramell. Fruchtige Noten von Melone und Aprikose sorgen für Ausgleich, begleitet von Malzzucker und einer angenehmen Würze aus Zimt und Sternanis. Weitere Aromen wie Meersalz, Toffee, Schokolade und Kokosnuss geben dem Geschmack Tiefe. Eine dezente erdige Mineralität verleiht Struktur.
• Abgang: Sehr lang und intensiv mit anhaltendem Torfrauch. Pfeffrige Würze (schwarzer Pfeffer), süßes Toffee und salzige Noten bleiben lange präsent. Das Finale ist komplex, ausgewogen und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.